Der GKV-Spitzenverband hat eine überarbeitete Fassung des Vorbereitungskonzeptes zur Umsetzung der „qualifikations- und kompetenzorientierten Bezugspflege“ im Rahmen des Modellprogramms nach § 8 Abs. 3b SGB XI veröffentlicht. Die Anpassungen erfolgten u. a. auf Grundlage von Kritikpunkten aus der Fachwelt.

Der Interventionskatalog bleibt ein zentraler Bestandteil, wurde jedoch in abgeschwächter Form aufgenommen. Auf detaillierte Kompetenzanalysen wurde verzichtet, und die Begrifflichkeit wurde erweitert, um die Bezugspflege stärker zu berücksichtigen.

Wesentliche Hinweise des BMG zur Anwendung des Konzepts betonen die Freiwilligkeit der Umsetzung und stellen klar, dass der Interventionskatalog und das Qualifikationsmixmodell nicht als schematische Basis für digitale oder analoge Maßnahmen-, Interventions- oder Personaleinsatzplanungen verwendet werden sollen. Das Konzept wird im Rahmen des Modellprogramms weiterhin evaluiert und ist nicht für ordnungsrechtliche Maßnahmen, Prüfungen der Pflegequalität oder Abrechnungsprüfungen geeignet.

Obwohl viele Kritikpunkte eingearbeitet wurden, bleibt die grundsätzliche Kritik an der praktischen Umsetzung bestehen. Ein begleitender Fachbeitrag von Thorsten Mittag, Referent beim Paritätischen Gesamtverband zur Nutzung des Interventionskataloges wurde in der Altenpflege (10/24) veröffentlicht.



Die Einführung eines neuen Verfahrens zur einheitlichen Personalbemessung in vollstationären Pflegeeinrichtungen geht nunmehr in die Praxisphase. Ein Modellprogramm soll das von der Universität Bremen entwickelte Verfahren erproben, um den Personaleinsatz künftig am individuellen Pflegebedarf der Heimbewohnenden auszurichten. Ziel ist es, eine bedarfsgerechte Kombination aus Fach- und Assistenzkräften zu gewährleisten, die Pflegequalität zu verbessern und die Arbeitsbedingungen zu optimieren.